Eizellspende im Ausland: Was Sie als deutsche Patientin wissen sollten

Für viele Frauen in Deutschland stellt die Kinderwunschbehandlung mit gespendeten Eizellen die einzige Möglichkeit dar, doch noch schwanger zu werden. Da die Eizellspende in Deutschland verboten ist, entscheiden sich immer mehr Paare für eine IVF-Behandlung im Ausland. Doch was genau bedeutet eine Eizellspende im Ausland? In diesem Ratgeber finden Sie umfassende Informationen zu den wichtigsten Themen, die Sie kennen sollten, wenn Sie eine IVF mit Eizellspende im Ausland in Betracht ziehen – von der gesetzlichen Lage über medizinische Abläufe, Anonymität der Spenderin, Kosten, Erfolgsraten bis hin zu praktischen Hinweisen zur Rückkehr nach der Behandlung.

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Warum eine Eizellspende im Ausland für deutsche Patientinnen oft der einzige Weg ist - Die rechtliche Lage in Deutschland

In Deutschland ist die Eizellspende gemäß Embryonenschutzgesetz (§ 1 Abs. 1 Nr. 7 ESchG) verboten. Das bedeutet: Auch wenn ein Paar ärztlich betreut wird, dürfen keine Eizellen einer anderen Frau verwendet werden. Damit sind viele Frauen, bei denen eine solche Behandlung medizinisch notwendig wäre, gezwungen, ins Ausland zu reisen, um dort eine legale Behandlung zu erhalten.



Elternschaft, Abstammung und Staatsbürgerschaft des Kindes

Für deutsche Patientinnen ist wichtig zu wissen: Auch wenn die Behandlung im Ausland durchgeführt wurde, gelten nach deutschem Recht weiterhin die Regelungen zur Mutterschaft (§ 1591 BGB) – rechtlich ist die Frau Mutter, die das Kind geboren hat. Das Kind erhält in der Regel automatisch die deutsche Staatsangehörigkeit, wenn mindestens ein Elternteil deutsch ist.



Rückkehr nach der Behandlung: Was muss beachtet werden?

Nach der Rückkehr ist es wichtig, medizinische Unterlagen sicher aufzubewahren – insbesondere im Hinblick auf eine mögliche spätere genetische Aufklärung für das Kind. Eine Anmeldung beim Standesamt in Deutschland erfolgt wie bei jeder Geburt. Beratung durch einen spezialisierten Anwalt kann dabei helfen, Unsicherheiten zu vermeiden.

Medizinische und ethische Fragen bei der Behandlung mit gespendeten Eizellen

Eine Behandlung mit gespendeten Eizellen ist ein bedeutender Schritt – sowohl medizinisch als auch emotional. In vielen Fällen ist sie jedoch die beste oder einzige Option, um eine Schwangerschaft zu erreichen.



IVF mit Eizellspende: Der medizinische Ablauf Schritt für Schritt

  1. Erstberatung und medizinische Voruntersuchung: In der Kinderwunschklinik im Ausland erfolgt eine umfassende Aufklärung der Patientin. Gynäkologische Untersuchungen und Bluttests sind Teil der Vorbereitung auf die Eizellspende.
  2. Auswahl der passenden Spenderin („Matching“): Die Klinik wählt eine geeignete Eizellspenderin aus – basierend auf phänotypischen Merkmalen wie Haarfarbe oder Blutgruppe. In vielen Ländern ist die Spenderin anonym.
  3. Eizellentnahme und Befruchtung im Labor: Die Spenderin wird hormonell stimuliert, ihre Eizellen entnommen und im Labor mithilfe von IVF oder ICSI befruchtet – meist mit dem Sperma des Partners.
  4. Vorbereitung der Empfängerin auf den Embryotransfer: Die Gebärmutterschleimhaut der Empfängerin wird medikamentös vorbereitet, damit sich die befruchteten Embryonen gut einnisten können.
  5. Embryotransfer & Schwangerschaftstest: Die entwickelten Embryonen werden in die Gebärmutter übertragen. Etwa zwei Wochen später zeigt ein Schwangerschaftstest, ob die IVF-Behandlung erfolgreich war.


Dieser strukturierter Ablauf der IVF-Behandlung mit gespendeten Eizellen hat sich in vielen Ländern bewährt – auch für deutsche Patientinnen mit eingeschränkter Fruchtbarkeit.



Ethische Überlegungen 

In Deutschland ist die Eizellspende auch aus ethischen Gründen verboten: Die Gesetzgebung möchte eine Trennung zwischen genetischer und gebärender Mutter vermeiden. Dennoch vertreten viele Expert:innen die Ansicht, dass Frauen das Recht auf gleiche Fortpflanzungschancen haben sollten – auch wenn eigene Eizellen nicht mehr verfügbar sind. Wichtig ist, dass Patientinnen umfassend aufgeklärt und unterstützt werden, um informierte Entscheidungen zu treffen.

Anonym oder offen? Zugang zu Informationen über Spenderinnen

Je nach Land unterscheidet sich die Anonymität der Spenderin deutlich. Dies hat nicht nur rechtliche, sondern auch emotionale Auswirkungen – sowohl für Eltern als auch für das spätere Kind.



Welche Informationen erhalten Empfängerinnen?

Bei einer anonymen Eizellspende erhalten Sie zwar keine identifizierenden Daten, jedoch in der Regel nicht-personenbezogene Informationen wie:

  • Alter der Spenderin
  • Ethnische Herkunft
  • Bildungshintergrund
  • Blutgruppe
  • Körperliche Merkmale (z. B. Haar- und Augenfarbe, Größe)


Bei einer offenen Spende kann das Kind später (meist ab 18) die Identität der Spenderin erfahren – z. B. in Norwegen oder Großbritannien.


Was bedeutet das für das Kind später?

Anonyme Spenden erschweren eine spätere genetische Rückverfolgung. In Ländern mit offener Spende haben Kinder das Recht, ihre Wurzeln zu kennen – was für manche essenziell ist. Hier gilt: Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“, sondern nur individuelle Entscheidungen, die gut informiert getroffen werden sollten.

Erfolgsraten, Kosten und Spendertypen im Ausland

Die folgenden Länder zählen zu den beliebtesten Zielen für eine Eizellspende im Ausland. Hier finden Sie einen durchschnittlichen Überblick zu Kosten, Erfolgsraten, Anonymität und mehr:


Land Altersgrenze Kosten Eizellspende (€) Zyklen/Jahr Erfolgsquote (%) Anonymität Erlaubt für Single
Spanien 50 5,900–11,000 13,522 54.6% Anonym Ja
Portugal <50 6,000–8,000 Keine Daten Keine Daten Anonym Ja
Tschechien <49 4,500–8,000 5,330 41.1% Anonym Nein
Griechenland 50 5,000–8,000 2,144 58.7% Anonym Ja
Zypern 45–55 4,500–6,000 Keine Daten Keine Daten Anonym Ja
Ukraine Kein gesetzliches Limit 4,000–7,000 1,078 59.7% Anonym Ja
Russland Kein gesetzliches Limit 3,800–7,000 4,335 47.3% Anonym Ja
Lettland Kein gesetzliches Limit 5,000–8,000 101 Keine Daten Anonym Ja
UK 48 8,000–14,000 4,210 58% Nicht anonym Ja
Norwegen 46 (Ausnahmen möglich) 8,000–12,000 ca. 200 50–60% Nicht anonym Ja


Diese Übersicht hilft Ihnen, Länder und Kliniken besser zu vergleichen. Bitte beachten Sie, dass die Erfolgsraten variieren – abhängig von medizinischen Faktoren, Alter der Empfängerin und Qualität der Embryonen.

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Kontakt

Häufige Fragen zur Eizellspende im Ausland

  • Welche Länder bieten anonyme Eizellspende an?

    Unter anderem Spanien, Griechenland, Tschechien, Polen, Russland und Nordzypern. In Norwegen oder UK hingegen ist die Spende nicht anonym.

  • Wie schnell kann ich mit einer Behandlung beginnen?

    Je nach Klinik und Verfügbarkeit der Spenderin oft innerhalb von 1–2 Monaten. 

  • Was passiert, wenn die Behandlung nicht erfolgreich ist?

    Viele Kliniken bieten mehrere Embryonen oder Garantieprogramme an. Mit eingefrorenen Embryonen kann ein weiterer Versuch erfolgen, ohne erneut Spenderinnenzyklen zu durchlaufen.